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Jedes Kind, jede*r Jugendliche und junge Erwachsene hat das grundlegende Recht, sich in seinen Lebenswelten sicher zu fühlen und keine Angst vor Benachteiligung oder Gewalt haben zu müssen. Kinder und Jugendliche sollen ihr Potential in einem unterstützenden, schützenden Umfeld entwickeln können.
Daher wurde in der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark eine Anlauf- und Koordinierungsstelle eingerichtet die umfassende Informationen zum Thema bietet.
Wie wird Mobbing definiert?
Unter Mobbing versteht man absichtliches, gezieltes und wiederholtes aggressives Verhalten gegen eine andere Person, das von den meisten in der Gruppe unterstützt oder zumindest hingenommen wird.
Der Begriff Mobbing wird verwendet, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum hinweg Zielscheibe feindseliger und systematischer Attacken ist. Einzelne Angriffe, Beleidigungen und Streitereien sind noch kein Mobbing. Sie werden es erst durch ständige Wiederholung und Zielgerichtetheit.
Welche Formen von Mobbing gibt es?
Mobbing steht für eine Vielzahl an verschiedenen Verhaltensweisen, offline genauso wie online (sog. „Cybermobbing"). Mittlerweile spielt sich vor allem bei Jugendlichen vieles auch in sozialen Netzwerken, WhatsApp-Gruppen, Chats usw. ab.
Auslachen, Hänseln, Beschimpfen, Verbreiten von Gerüchten, sexuelle Belästigung via Messaging Apps oder im Alltag, Verleumden, Vorenthalten von Informationen, Verstecken von persönlichen Dingen, Identitäsdiebstahl in sozialen Netzwerken, Hate Groups, Drohen, Erpressen, Anspucken, Boxen, Schubsen, Zwicken, Schlagen, ...
Mobbing kann jede*n treffen. Wir wissen, dass es nicht einfach ist, aber wir sind überzeugt: Es kann immer eine Lösung gefunden werden.
- Gibt es eine Person in deinem Umfeld, der du dich anvertrauen kannst? Das kann ein*e Freund*in, Geschwister, Eltern, Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Jugendarbeiter*innen oder jemand anders sein, dem du vertraust.
- Bitte sie, dich ernst zu nehmen und dich dabei zu unterstützen, das Problem zu lösen.
- Du kannst dich/Ihr könnt euch auch jederzeit an unsere Mobbingberatungsgestelle wenden - telefonisch unter 0676/8666-3131 oder per E-Mail unter mobbing@stmk.gv.at. Sie hören zu und haben viel Erfahrung mit Situationen wie deiner - und wissen auch, wie du am besten damit umgehen kannst.
- Du kannst dir auch anonym Unterstützung holen. Zum Beispiel mit der "Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App". In kurzen Videos bekommst du hier wertvolle Verhaltenstipps, wie du mit der Situation umgehen kannst und welche nächsten Schritte jetzt sinnvoll sind.
- Hab keine Angst, dir Hilfe zu holen. Das ist kein „Petzen" denn hier geht es um reale Gewalt, die thematisiert werden muss - egal ob online oder offline.
- Zeichne die Vorfälle auf. Notiere dir genau, was an welchem Tag passiert ist, um Fakten zu sammeln und mach gegebenenfalls Screenshots. Wer hat was wann gemacht? Wer war dabei?
- Fokussiere dich auf das Gute und notier‘ es dir. Was ist heute Gutes passiert? Worüber habe ich mich gefreut? Warum musste ich heute lachen? Das hilft, Mut zu schöpfen und zu sehen, dass die Welt auch Schönes zu bieten hat.
Super, dass du deine*n Freund*in unterstützen möchtest. Das beweist Mut und ist so viel Wert! Hier ein paar Tipps, was du jetzt tun kannst:
- Hör zu und nimm das Problem ernst. Zeig Betroffenen, dass sie nicht allein sind.
- Hol dir Tipps zum Umgang mit Mobbing bei unserer Beratungsstelle, informiere dich online auf
Instagram oder mit der "Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App".
- Hab keine Angst, dir Hilfe zu holen. Das ist kein „Petzen", denn hier geht es um reale Gewalt, die thematisiert werden muss - egal ob online oder offline.
- Lehrer*innen oder Erwachsene, denen du vertraust, können dir helfen die beste Lösung für diese bestimmt schwierige Situation zu finden. Frag sie um Rat - du musst das nicht alleine klären.
- Wenn du direkt mitbekommst, wenn jemand gemobbt wird - beachte Folgendes:
- Greif nur dann ein, wenn du selbst nicht gefährdet bist.
- Fordere andere auf, dich zu unterstützen - am besten, du sprichst sie direkt mit dem Namen an und sagst deutlich, wie sie dir helfen können.
- Versuche zu schützen und zu beruhigen. Sprich ruhig, klar und laut - und sag, dass das nicht okay ist. Beschimpfe niemanden und provoziere auch nicht. Tritt zwischen Verursacher*innen und Betroffene.
- Greif nur dann ein, wenn du selbst nicht gefährdet bist.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark hat eine eigene Beratungsstelle für Mobbing, die Anlauf- und Koordinierungsstelle bei Mobbing, eingerichtet. Die kija ist gerne für dich da. Du erreichst sie unter 0676/8666-3131 oder per E-Mail unter mobbing@stmk.gv.at
Auch die "Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App" ist hilfreich, wenn man direkt von Mobbing betroffen ist.
Hier finden Sie den neuen Elterleitfaden zum Download!
Für Eltern, Erziehungsberechtigte und Pädagog*innen gibt es hier eine Vielzahl an Informationsmaterial, Interventionsleitfäden und nützliche Tipps zur Prävention oder De-Eskalation.
Mobbing-Betroffene brauchen die Unterstützung durch Schule, Eltern oder auch Jugendarbeit, Schulsozialarbeit oder weiteren Einrichtungen. Es ist unbedingt nötig, Mobbing ernst zu nehmen. Kinder und Jugendliche müssen erfahren, dass es Konsequenzen hat, wenn Grundrechte verletzt werden.
- Bevor Sie aktiv werden, informieren Sie sich darüber, wie Sie als Elternteil am besten mit der Situation umgehen sollten. Umfangreiche Empfehlungen für Eltern von Betroffenen finden Sie hier - oder Sie wenden sich direkt an unsere Expert*innen unter 0676/8666-3131 oder per E-Mail an mobbing@stmk.gv.at
- Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es nicht allein ist und keine Schuld an den Mobbingvorgängen hat. Mobbing kann jede*n treffen.
- Dokumentieren Sie den Prozess: Sammeln Sie Fakten und Beweise wie z.B. ärztliche Atteste, Screenshots, etc.
- Häufig besteht die Sorge, dass die Situation durch die Thematisierung für die Betroffenen noch schwieriger wird. Diese Furcht ist nicht völlig unberechtigt. Auch wenn der erste Impuls oft dazu führt: Sprechen Sie nicht mit den Eltern der Mobber*innen - diese werden vermutlich ihr Kind verteidigen, und wenn die Eltern ihr Kind bestrafen, wird dies sehr wahrscheinlich eine Verstärkung des Mobbings gegen Ihr Kind zufolge haben. Lassen Sie sich von den Exper*innen in der Anlauf- und Koordinierungsstelle beraten, was in einer solchen Situation hilft und was schadet.
- Geben Sie Ihrem Kind die Informationen, die es benötigt um selbst Hilfe oder Verbündete zu suchen z.B. in der "Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App" oder auf
Instagram, oder direkt bei der
Anlauf- und Koordinierungsstelle bei Mobbing des Landes Steiermark.
- Umfassendes
Informationsmaterial zum Thema Mobbing finden Sie hier.
- Im Laufe des Jahres 2021 wird es immer wieder Vorträge und Seminare für Pädagog*innen zum Thema (Cyber)Mobbing geben. Alle Infos und Termine gibt es
hier.
- Auch unsere Kampagne #KeinPlatzfürHate bietet Aktionen, bei denen Sie gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen mitwirken können. Zum Beispiel indem
Sie unseren #KeinPlatzfürHate-Kodex diskutieren oder einen eigenen Kodex mit Ihrer Gruppe erarbeiten.
- Sie können Kinder und Jugendliche ermutigen andere Betroffene zu unterstützen, indem sie hier
ihre eigene Mobbing-Geschichte anonym erzählen.
- Auf unserem
#KeinPlatzfürHate Instagram Account können Jugendliche auch nützliche Tipps finden, wie sie selbst gegen Mobbing aufstehen können.
Jede*r Einzelne von uns, kann sich engagieren und zeigen, dass in der Steiermark #KeinPlatzfürHate ist:
- Informieren: mehr über Mobbing erfahren und was man dagegen tun kann.
- Mitmachen: bei Info-Events, durch Weitersagen und selbst eine starke Stimme gegen Mobbing zu werden, online und offline.
- Mut machen: über eigene Erfahrungen sprechen und Teil der
Community werden.